Secret 032

Die Brut von Vulkaris

„Drei Lichter im Salz. Drei Atemzüge unter der Erde. Wenn sie erwachen, wird der Himmel brennen.“
– Fragment aus den Aufzeichnungen der Küstenschächte von Kareth

Die Wahrheit

Nach Ellies Bericht liegen die Nester von Vulkaris’ Brut tief unter der Küste – in den stillgelegten Schächten von Kareth, einem Ort, an dem Meerwasser und Maschinenlärm ineinanderfließen.
Orcal hält dort drei junge Drachen gefangen, jede Kreatur in einem eigenen Käfig aus kaltem Licht.

Sareth – der Erstgeborene – trägt Schuppen von schimmerndem Grau, als sei er aus Salz und Eisen gegossen. Seine Flügelspitzen glühen kurz auf, wenn er atmet, wie Glut unter Asche.

Varyn, das mittlere Wesen, ist kleiner, schmaler. Ihre Augen sind bernsteinfarben und leuchten im Dunkeln wie geschmolzener Bernstein. Sie stößt keine Flammen aus – ihr Atem formt Druckwellen aus heißer Luft, die Metall erzittern lassen.

Mirae, die jüngste, ist fast durchsichtig. Ihr Körper wirkt unfertig, halb Fleisch, halb Aetherlicht. Sie versteht Geräusche als Schwingungen und antwortet mit Summen, das durch die Gänge wandert wie ferne Musik.

In den Maschinenhallen tropft Kondenswasser von den Decken, Dampf wölbt sich zwischen den Rohren, und das Licht der Kontrollkristalle legt blasse Schatten über die Jungen.
Man hört sie atmen – drei rhythmische Pulse im Takt der Pumpen.
Kein Schrei, kein Fauchen. Nur das gedämpfte Pochen von Herz und Kolben, von Leben und Mechanik im Gleichklang.

Wer dort unten steht, sagt, die Luft schmecke nach Metall und Salz.
Und wer genau hinhört, meint, einen vierten Klang zu hören –
den Herzschlag ihrer Mutter, tief in der Erde.

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